In den 50er und 60er Jahren waren es Gastarbeiter aus Italien, Portugal und Spanien, die aufgrund des Arbeitskräftemangels in die Schweiz kamen. Später waren es Volksgruppen aus dem Balkan und aus afrikanischen Staaten, die aus politischen Gründen Zuflucht in der Schweiz suchten. Auch wenn mehr als 190 Nationen in der Schweiz repräsentiert sind, stammen auch heute noch fast 45% der ausländischen Wohnbevölkerung aus einem Nachbarland der Schweiz. Was anerkannte Flüchtlinge betrifft, so kommen laut der neuesten Statistik des Staatssekretariats für Migration die meisten aus Eritrea, Syrien, Sri Lanka, Türkei, Irak, Bosnien-Herzegowina, Somalia, Afghanistan, Iran und Vietnam. Migration ist ein komplexes Thema geworden.
Secondos
Die erste Generation Migranten kommt meist als Erwachsene in die Schweiz. Sie sind noch fest mit ihrem Heimatland verbunden, das gibt ihnen Halt und Identität. Nicht so ihre Kinder. Daheim leben sie nach den Werten und Gebräuchen des Herkunftslands ihrer Eltern. In der Schule und im Freundeskreis sehen sie sich mit dem westlichen Lebensstil konfrontiert. Oft führt das zu einem inneren Zwiespalt und Zweifeln an der eigenen Identität. Nicht alle der Kinder haben Schreiben und Lesen in ihrer Muttersprache gelernt. So verlieren viele von ihnen den Bezug zur Sprache und damit zu ihrer Herkunft. Die heranwachsenden Jugendlichen müssen oft ohne die Hilfe ihrer Eltern mit dem Schulstoff zurechtkommen. Dies kann zu Unsicherheiten und sozialen Konflikten führen.
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Jeder 3. Einwohner hat Migrationshintergrund - 20Min 23.05.2017
Bericht in 20Min vom 23.05.2017
Zeitreise - aus dem Filmarchiv des SRF
«Wir riefen Arbeitskräfte – und es kamen Menschen», schrieb der Schweizer Schriftsteller Max Frisch. Bis 1970 stieg der Anteil an Ausländern in der Schweiz auf 20 Prozent. Fast alle kamen aus Italien. Sie stiessen mit ihrer lauten und lebensfrohen Art nicht nur auf Zuneigung. Video 11 min.